Was 2019 als technische Ausgründung aus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) begann, ist heute ein gefragter Industriedienstleister aus Kiel, dessen Expertise selbst Weltkonzerne nutzen.
Als Dr. Henning Winterfeld und Karsten Wenige nascit gründeten, hatten sie eine klare Mission: Verbindungstechnik effizienter, kostengünstiger und umweltfreundlicher zu machen.
Das Start-up adressiert eine zentrale Herausforderung vieler Industrien: die stabile und nachhaltige Verbindung von Metall und Kunststoff in hybriden Bauteilen. Während herkömmliche Verfahren oft auf aufwendige und teils toxische Prozesse setzen, geht nascit mit dem Nanoscale Sculpturing einen innovativen Weg. Durch gezielte Strukturierung von Metalloberflächen entstehen winzige Widerhaken, die eine mechanische Verankerung von Kunststoffen, Lacken oder Klebstoffen ermöglichen.
Diese revolutionäre Technologie bringt enormes Potenzial für zahlreiche Branchen mit sich – von Mobilität über Elektronik bis hin zu Industrie.
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Wir haben einmal genauer bei nascit nachgefragt, wie sie bisher auf ihrem Weg in der Gründungszene in Kiel, sowohl finanziell als auch fachlich, unterstützt wurden und was für sie das Besondere am Kieler Wirtschaftsstandort ist.
Als Wichtigstes: Kiel ist Heimat! Außerdem bietet die Region eine super Infrastruktur für Start-ups. Als Ausgründung aus der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) profitieren wir von der Nähe zu hochqualifizierten Forschenden und Talenten. Die Zusammenarbeit mit der Universität – insbesondere mit Professor Adelung – ermöglicht uns eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Technologie.
Zudem bietet Kiel ein starkes, kompaktes Netzwerk, das uns wertvolle Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten eröffnet.
Unser Unternehmenssitz befindet sich im Kieler Innovations- und Technologiezentrum (KITZ), wo wir von der Nähe zu anderen Start-ups profitieren und uns mit Unternehmern in ähnlichen oder fortgeschrittenen Entwicklungsphasen austauschen können.
Parallel dazu haben wir Zugriff auf die Laborinfrastruktur der CAU, um unsere Technologie weiterzuentwickeln. Diese Kombination aus moderner Büroinfrastruktur und wissenschaftlicher Exzellenz bietet uns sehr gute Startbedingungen.
Wir konnten von Beginn an auf wertvolle Unterstützung aus verschiedenen Netzwerken und Institutionen zurückgreifen:
Unterstützung beim Wachstum unseres Start-ups erhalten wir durch die Technische Fakultät der CAU, die KiWi und weitere regionale Netzwerke. Ein bedeutender Meilenstein war zudem unsere Aufnahme ins EIT Manufacturing Netzwerk, das uns europaweit Zugang zu strategischen Partnern und potenziellen Kunden bietet.
Die Teilnahme am Überflieger Wettbewerb ermöglichte uns zudem den Zugang zum Netzwerk von The Bay Areas. Durch dieses internationale Netzwerk konnten wir wertvolle Branchenkontakte gewinnen, die uns mit Expertise und strategischer Beratung unterstützen.
Zudem sind wir aktive Mitglieder der Wirtschaftsjunioren Kiel und im Austausch mit der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH), was uns sowohl lokal als auch international weitere Möglichkeiten eröffnet.
Als Deep Tech-Unternehmen benötigen wir deutlich mehr Kapital als Software- oder Plattform-Start-ups. Wir sind 2021 mit einer Kombination aus Fördermitteln und Darlehen von Banken und Förderinstituten gestartet und befinden uns derzeit in unserer Seed-Finanzierungsrunde.
Eine solide Finanzierungsstrategie ist essenziell, um die langen Entwicklungszyklen und Skalierungskosten im produzierenden Gewerbe zu bewältigen.
Die größte Herausforderung für uns war der Übergang von einem universitären Forschungsprojekt zu einem industriellen Standardprozess. Unsere Technologie ist nicht einfach ein fertiges Produkt – sie muss individuell in die Fertigungsprozesse unserer Kunden integriert werden. Dies bedeutet, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Anwendungen entwickeln und dabei sowohl technische Möglichkeiten als auch Prozess-Limitationen berücksichtigen müssen.
Als Start-up im produzierenden Gewerbe ist die Kapitalbeschaffung eine konstante Herausforderung. Die Entwicklung neuer Technologien ist nicht nur teuer, sondern erfordert auch eine längere Vorlaufzeit, bevor erste Umsätze generiert werden können.
Daher setzen wir auf eine kluge Kombination aus Fördermitteln, Darlehen und strategischen Investoren, um unser Wachstum nachhaltig zu finanzieren.
Unser wichtigster Rat für andere Start-ups: Durchhaltevermögen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Rückschläge gehören zum Gründungsprozess dazu – aber aus Fehlern wird man schlauer. Wer bereit ist, aus seinen Erfahrungen zu lernen und seine Strategie konsequent weiterzuentwickeln, kann langfristig erfolgreich sein.
Für den nächsten Wachstumsschritt sind Kontakte zu potenziellen Partnern, Kunden und kapitalstarken Investoren entscheidend.
Wir suchen den Austausch mit Unternehmen, die unsere Technologie in ihren Fertigungsprozessen nutzen möchten, sowie mit strategischen Investoren, die unser langfristiges Potenzial erkennen. Unser Ziel ist es, die Produktion weiter zu skalieren und unsere Technologie international zu etablieren.
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