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3. Juli 2023
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Innovations- und Transfertag: erfolgreiche Premiere

Besucherinnen und Besucher erlebten eine Veranstaltung rund um Wissenschaft und Wirtschaft

Das Wissenschaftszentrum verwandelte sich beim 1. Innovations- und Transfertag der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am Mittwoch (28. Juni) zu einem bunten Ideen-Basar: Mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher ließen sich von der Vielfalt der Initiativen und vom Erfindergeist der Forschenden und Start-ups der CAU inspirieren. Bei Podiumsdiskussionen, Vorträgen und vielen Gesprächen an den Ständen tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft untereinander aus. Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen und CAU-Vizepräsident Prof. Dr. Eckhard Quandt eröffneten die Veranstaltung.

In seinem Eröffnungsstatement ermunterte Minister Claus Ruhe Madsen die Forschenden und Studierenden, mit ihren Innovationen schnell auf den Markt zu gehen. „Manche Startups haben Angst vor den Kunden und forschen zu lange, bevor sie ihre Produkte anbieten.“ Sein Motto laute: „Versuch es, mach es, werde schlauer!“ Neugier, Innovationswille und Mut nannte der Minister als entscheidende treibende Kräfte für den Schritt in die Selbstständigkeit. Schleswig-Holstein mit seinen kurzen Wegen biete gute Voraussetzungen für Startups.

Auch Professor Eckhard Quandt, der als CAU-Vizepräsident für Forschung und Transfer verantwortlich ist, betonte die große Bedeutung des Wissenstransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft für Schleswig-Holstein und die CAU. Es sei das Ziel der Hochschule, die Gründungsaktivitäten aus der Uni heraus auszubauen und angehende Start-ups intensiv zu unterstützen – auch in Fragen von Patentierungen und bei der Nutzung der Infrastruktur der CAU. „Start-ups brauchen einen langen Atem und Unterstützung, um erfolgreich zu sein“, sagte Eckhard Quandt.

Gründungsberatung und -unterstützung an der CAU
Wie die Kieler Universität Gründungen tatkräftig unterstützt, erläuterte der Geschäftsbereichsleiter für Transfer an der CAU Axel Koch: Das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) sei die erste Anlaufstelle für alle gründungsinteressierten Studierenden, Absolvent*innen, Wissenschaftler*innen und Angestellte der Universität Kiel. „Das ZfE-Team berät und begleitet sie in der Vor-Gründungsphase und unterstützt bei der Bewerbung um Stipendien und Fördergelder.“ Gründungsteams können im ZfE-Inkubator, einem Co-Working-Space an der Uni, arbeiten und sich mit anderen Teams und Gründungsberater*innen austauschen.

Der Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft bekomme zukünftig neue Strukturen mit der CAU Innovation GmbH, die die Abwicklung von Kooperationsprojekten mit Unternehmen vereinfachen werde, sagte Axel Koch. „Unsere Aufgabe ist die Förderung des Austauschs zwischen der Forschung und interessierten Unternehmen. Mit diesem Ziel vermitteln wir Kontakte zu Forschungsgruppen und Experten und organisieren erste Gespräche, Workshops und Laborbesuche.“

Präsentation von erfolgreichen Start-ups
Wie Absolvent*innen und Forschende der CAU den Schritt in die Selbstständigkeit erfolgreich meistern, konnten die Besucher*innen an den Ständen aus erster Hand erfahren: So bringt die Phi-Stone AG zehn Jahre nach der Gründung ein innovatives Medizintechnikprodukt auf den Markt, ein Wundschutzgel, das auch gegen Herpes wirkt. „Wir haben derzeit 18 Mitarbeitende und starten demnächst unsere industrielle Produktion in Flintbek. Dafür stellen wir viele Mitarbeitende ein“, berichtete Projektmanagerin Dr. Ala Cojocaru. Die Idee für die Wirkstofftechnologie sei an der Technischen Fakultät der CAU entstanden.

Sportlich sieht das 2022 gegründete Unternehmen TRI-C seinen Start in die Selbstständigkeit: „Wir haben individuell anpassbare und ultraleichte Armschalen für Triathlon-Radrennfahrer entwickelt und produzieren sie in eigener Fertigung. Die ersten Bestellungen kommen gerade herein“, berichtete Uni-Absolvent Lukas Schnödewind, der mit Bo Jesper Gerth und Lennart Schnödewind TRI-C gegründet hat.

Innovationen zum Anfassen und Erleben
Neben den jungen Start-ups präsentierten sich auch Forschungsverbünde und -initiativen wie das Cluster Blaue Bioökonomie, das an der CAU angesiedelt ist. 79 Forschungs- und Unternehmenspartner aus ganz Deutschland sind im Verbund dabei, der vom Bundesforschungsministerium mit bis zu 20 Millionen Euro bis 2024 gefördert wird. „Wir versuchen an unserem Stand ganz anschaulich zu zeigen, was Wirkstoffe aus dem Meer bewirken können“, erklärte Koordinatorin Julia Lange. So konnten sich Besucher*innen beispielsweise Softdrinks mit heilsamen Algenprodukten mixen. Auch die Vorträge und Stände anderer Forschungskooperationen wie CAPTN, KiNSIS oder BlueHealthTech zogen viele Interessierte an.

Futuristisch und spacig ging es im aufgestellten Dome vor dem Wissenschaftszentrum zu, wo sich aktuelle Start-ups und Ausgründungsprojekte der CAU vorstellten. Eine virtuelle Tour auf dem Forschungsschiff METEOR gehörte ebenfalls zum abwechslungsreichen Angebot des 1. Innovations- und Transfertages. Gegen Ende der Veranstaltung wurde noch gemeinsam bei Musik gefeiert. Passend zum Jubiläumsjahr im Wissenschaftszentrum, das inzwischen schon auf „15 Jahre Innovation“ im Hause zurückblickt.

Pressekontakt

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse, Kommunikation und Marketing, Eva Sittig, Text: Joachim Welding, Redaktion: Christin Beeck
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355

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