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18. Dezember 2024
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Kieler Start-up Spotlight: Explo entwickelt für die Zukunft des Journalismus

Das Gründerteam Tim Grossmann und Tobias Pörtner haben eine integrierte Software-Suite entwickelt, die es regionalen Verlagen ermöglicht, moderne Medienformate nahtlos in das bestehende digitale Angebot einzubinden.

Kleinere, lokale Medienunternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten mit digitalen Entwicklungen Schritt zu halten und in einer sich wandelnden Medienlandschaft Einnahmen zu generieren. Oft verfügen sie nicht über die notwendigen Ressourcen, um digitale Inhalte effektiv über mehrere Plattformen zu erstellen und zu verbreiten. 

Die Explo-Suite unterstützt die Verlage durch Automatisierung und den Einsatz von KI genau bei diesen Herausforderungen.

Screenshot Explo-App aus der Berliner Morgenpost

Wir haben einmal genauer bei Tim und Tobias nachgefragt, wie Explo bisher auf ihrem Weg in der Gründungszene in Kiel, sowohl finanziell als auch fachlich, unterstützt wurde und was für sie eigentlich das Besondere am Kieler Wirtschaftsstandort ist.

Was bietet euch Kiel als Gründungstandort für Vorteile?

  • Netzwerke und Gründungskultur: Kiel bietet ein wachsendes Netzwerk an Start-ups und eine offene Gründer-Community (u.A. starterkitchen, Zentrum für Entrepreneurship der CAU, opencampus.sh, Fleet7), die gerne Wissen und Erfahrungen teilen.
  • Starke Unterstützung für Start-ups: Kiel bietet Initiativen wie den KI-Transferhub SH, der technische und strategische Unterstützung für innovative Projekte leistet. Solche Programme erleichtern es jungen Unternehmen, Zugang zu Ressourcen und Expertenwissen zu erhalten.
  • Gezielte Fördermöglichkeiten: Schleswig-Holstein und Kiel bieten gezielte Förderprogramme und Gründungszuschüsse, die es erleichtern, Projekte voranzutreiben.
  • Zugang zu Universitäten und Fachhochschulen: Die Nähe zu Hochschulen, wie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, schafft Zugang zu jungen Talenten, Kooperationen in Forschung und Entwicklung sowie potenziellen Mitarbeitenden.

Was gefällt euch am Gründungsstandort Kiel besonders gut?

Speziell für unser Geschäftsmodell, das sich auf regionale Verlage und Medienhäuser spezialisiert hat, bietet Kiel einen super Zugang zu potenziellen Kunden im Norden Deutschlands.

Dabei hat Kiel als Wirtschaftsstandort die ideale Größe: die Stadt ist überschaubar, sodass man schnell Kontakte knüpfen und Netzwerke aufbauen kann, und gleichzeitig groß genug, um Zugang zu allen wichtigen Ressourcen, Förderprogrammen und einer lebendigen Gründerszene zu haben.

Welche Rolle haben Mentor*innen oder lokale Netzwerke bei dem Aufbau eures Start-ups gespielt?

Für uns waren Mentor*innen essentiell, vor allem da wir keine Expertise nach dem Pivot im Verlagswesen hatten. Insbesondere in den folgenden Punkten waren sie überlebensnotwendig:

  1. Zugang zu Ressourcen: Durch das lokale Netzwerk sind wir zu Förderprogrammen, Investoren und Partnerschaften gelangt.
  2. Technische Unterstützung: Fachliche Expertise, beispielsweise zur praktischen Umsetzung von KI-Technologien, wurde uns durch den KI-Transfer Hub bereitgestellt.
  3. Erfahrungsaustausch: Durch die lokalen Gründer-Treffen und Einrichtungen in Kiel konnten wir uns austauschen sowie Best Practices und Kontakte teilen.

Seid ihr fremdfinanziert? Wenn ja, wie habt ihr Investor*innen oder Fördermittel gefunden und gewonnen?

Explo wird aktuell extern finanziert.

In den ersten drei Jahren setzten wir vor allem auf staatliche Förderung und einen Gründungskredit und investierten insgesamt über 500.000 € in die Entwicklung.

Wir erhielten zudem Unterstützung vom KI-Transferhub SH in Form von technischer Hilfe für die Machbarkeit und praktische Umsetzung unserer KI-Tools. 2024 sicherten wir uns eine weitere Investition eines Medienunternehmens in Höhe von 260.000 €, die in die Weiterentwicklung der KI-gestützten Automatisierungstechnologien fließen wird.

Der Plan ist in 2025 den Break-even zu erreichen und ab dann organisch zu wachsen.

Was waren eure größten Herausforderungen auf eurem Weg bis heute und insbesondere bei der Suche nach externen Finanzmitteln?

Wir standen vor mehreren Herausforderungen, darunter die Aufrechterhaltung finanzieller Stabilität, (insgesamt 4x vor der Insolvenz), die komplexe technologische Entwicklung von KI-Tools und die Notwendigkeit, das Geschäftsmodell neu auszurichten und anzupassen.

Diese Herausforderungen konnten wir durch die Sicherung externer Finanzierung und die Unterstützung des KI-Transferhub SH bewältigen.

Zudem war der Wechsel unseres Geschäftsmodells, von der Reise-App hin zu einem B2B-SaaS-Angebot für regionale Verlage ebenfalls entscheidend für unseren heutigen Erfolg.

Was könnt ihr anderen Gründer*innen als Tipps mit auf den Weg geben?

  • Legt den Fokus auf euer Team!

Motivierte und kompetente Mitarbeitende sind die Grundlage für den Erfolg. Gleichzeitig ist es entscheidend, offen für Veränderungen zu bleiben, um flexibel auf neue Herausforderungen und Marktbedürfnisse reagieren zu können.

  • Seid rational!

Eine rationale Perspektive auf das Produkt hilft dabei objektiv zu bleiben, ehrliches Feedback zu nutzen und sicherzustellen, dass der tatsächliche Kundenmehrwert im Mittelpunkt steht, anstatt an einer ursprünglichen Idee festzuhalten.

Welche Unterstützung braucht ihr aus dem Kieler Netzwerk?

Aktuell liegt unser größtes Bottleneck im Kontakt zu potentiellen Partner*innen, da der initiale Kontakt oft etwas träge verläuft oder ohne Intro kaum möglich ist.

Die Unterstützung im Kontaktaufbau mit Medienhäusern, z.B. in Skandinavien oder über The Bay Areas in die USA, wäre am Wichtigsten. Finanzielle Unterstützung für z.B. Messen wären ebenfalls für uns hilfreich.

Sie wollen noch mehr über Explo erfahren oder können das Start-Up mit Ihrem Netzwerk und Know-how unterstützen?

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