StrandOrt Kiel wird Heimat für überregional bedeutsames Bahntechnikzentrum

Die Zielsetzung der Entwicklung am StrandOrt Kiel ist es, gewerblich-industriell zu nutzende Wirtschaftsflächen zu schaffen, die Kieler Bestands- und Ansiedlungsunternehmen nach Abschluss der Sanierung und Revitalisierung zur Verfügung gestellt werden können. Die neue Ansiedlung von ZET ist ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort und dessen langfristige und nachhaltige Entwicklung. 

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer betont: „Der StrandOrt Kiel bietet optimale Bedingungen für die Entstehung neuer Technologien und für das produzierende Gewerbe. Die Weiterentwicklung dieses Areals zu einem attraktiven Standort für Industriefirmen und andere Fertigungsbetriebe, der auch für Digitalisierung und Kreativität steht, ist ein wichtiger Impuls für die Wirtschaftsentwicklung in der Landeshauptstadt – und auch ein wesentlicher Beitrag zur städtebaulichen Entwicklung im Kieler Norden. Über die Pläne der ZET für ein überregional bedeutsames Bahntechnikzentrum an diesem traditionsreichen Lokbau-Standort freue ich mich ganz besonders.“

Innovatives Bahntechnikzentrum ZET
ZET entwickelt und produziert Schienenfahrzeugtechnik. Darüber hinaus fertigt das Unternehmen Komponenten und Baugruppen für die Industrie, um unter anderem die Abwärme industrieller Anlagen wiederzuverwerten. Mit dem neu abgeschlossenen Mietvertrag beabsichtigt die ZET GmbH am StrandOrt Kiel ein Zentrum für innovative Schienenfahrzeuge auf 129.000 Quadratmetern und insgesamt fünf Hallen zu etablieren und damit die Grundlage für großes Wachstum im Bereich nachhaltiger Industrie- und Mobilitätsproduktion zu schaffen.

Bestandteile der heutigen und der künftigen Nutzung sind die Fertigung von Gütertragwagen, unter anderem aus innovativem „grünen Stahl“, der Neubau und die Montage von Lokomotiven sowie die Umrüstung bestehender dieselgetriebener Schienenfahrzeuge auf nachhaltige Elektro-Hybrid-Antriebe. Zudem sollen bereits vorhandene und notwendige Produktionsunternehmen (zum Beispiel Stahlbau oder Batterielieferanten) am Standort erhalten und ausgebaut werden und damit langfristig mehr als 350 Arbeitsplätze entstehen. Studien belegen, dass ein Arbeitsplatz in der Industrie drei weitere Arbeitsplätze in der Dienstleistung schafft.

Mike Klaus Barke, Geschäftsführender Gesellschafter der ZDC Group, dazu: „Die Kieler Stadtgesellschaft, der pragmatische Wille zur Entwicklung der Region, wie auch die zielorientierte Mitarbeit aller, lässt mich an eine erfolgreiche Zukunft des Industriestandortes Kiel glauben. Investitionen haben langfristigen Erfolg, wenn Menschen hinter ihnen stehen und sich damit identifizieren. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen können sich ändern, der Blick diese als Chance zu sehen ist in Kiel und Schleswig-Holstein einzigartig. Wir freuen uns darauf und sind bereit mitzugestalten – na dann mal los.“

Die künftige Entwicklungsarbeit für nachhaltige Schienenfahrzeuge beinhaltet die Entwicklung weiterer Umrüstungskonzepte für Diesellokomotiven, um eine möglichst CO2-freie Nutzung zu gewährleisten, sowie die Weiterentwicklung von Steuerungen zur smarten und transparenten Güterwagenüberwachung. Der ehemalige Panzerrundkurs soll als Testgleis beziehungsweise Teststrecke genutzt werden. Die Freifläche innerhalb des Areals wird der Erzeugung des selbst benötigten Stroms dienen. Für das gesamte Gebiet gilt, auf nicht genutzten Frei- und Dachflächen eine maximale Produktion und Speicherung von Strom zu gewährleisten.

Werner Kässens, Geschäftsführer der Kieler Wirtschaftsförderung freut sich über die Perspektiven für den Standort: „Die Weiterentwicklung zu einem überregional bedeutenden Bahntechnikzentrum durch ZET an einem so traditionsreichen Industriestandort wie dem StrandOrt Kiel ist zukunftsweisend und deckt sich sehr mit unserer Vision für einen innovativen Produktionsstandort der Zukunft. Der StrandOrt Kiel ist die wichtigste Industrieflächenentwicklung seit Jahrzehnten und wir erwarten hier über 1.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Mit der ZET bekommen wir einen starken innovativen Ankermieter, damit Kiel im Lokbau weiterhin auch international bekannt bleibt.“

Ein ganz besonderes Gewerbe- und Industrieareal: StrandOrt Kiel 
StrandOrt Kiel ist ein Gewerbe- und Industrieareal mit 150-jähriger Tradition in Friedrichsort. Viele Jahre wurde das Gebiet genutzt für die Produktion von geheimhaltungsbedürftigen Motoren und Schienenfahrzeugen. Der StrandOrt und das benachbarte Betriebsgelände von Caterpillar blieben deshalb seit circa 150 Jahren für die Öffentlichkeit unzugänglich.

Der von der Politik Mitte 2022 beschlossene Rahmenplan sieht vor, den StrandOrt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu gehört unter anderem ein öffentlicher Weg durch das Industriegebiet zum Strand. Das zukunftsorientierte Erschließungskonzept sieht darüber hinaus vor, dass neben öffentlich zugänglichen Bereichen auch für die Öffentlichkeit unzugängliche Teilbereiche bleiben, die den Unternehmen eine ungestörte Fertigung und Entwicklung bieten, sofern sie aufgrund ihres Geschäftsmodells auf einen entsprechenden Schutz angewiesen sind.

Im Zuge der Strukturveränderungen auf dem benachbarten Caterpillar-Gelände ist ein weiteres expandierendes Unternehmen zu nennen, das neben der ZET für eine Zukunftsorientierung in der Industrie im Norden steht. So hat das Rendsburger Unternehmen Lapmaster Wolters, ein wichtiger Zulieferer in die Halbleiterindustrie, ein exponentielles Wachstum aufzuweisen und zur Erweiterung seiner Kapazitäten eine Produktionshalle auf dem Betriebsgrundstück von Caterpillar langfristig angemietet. Darüber hinaus ist das Unternehmen Technologieführer im Solar Wafering und expandiert auch in diesen Bereich stark. Die Produktion dieser Maschinen findet ebenfalls am StandOrt Kiel statt. Perspektivisch könnte auf dem StrandOrt Kiel eine Solar Wafer-Pilotfabrik errichtet werden.

Das rund 34 Hektar große, direkt am Wasser liegende Industrieareal StrandOrt Kiel entwickelt die Kieler Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel und mit Förderung des Landes Schleswig-Holstein unter Berücksichtigung des Flächenrecyclings zu einer nachhaltigen Wirtschaftsfläche mit einer zukunftsorientierten Energieversorgung und Mobilität sowie gemeinsamer digitaler Infrastruktur für smarte Industrie 4.0, für industrienahe Dienstleistungen und Zulieferer*innen.