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Mobilität im Wandel: Mobilitätskonzept für den StrandOrt Kiel beschlossen

22.06.2022 - Mobilitätskonzept für den StrandOrt Kiel beschlossen

Hintergründe und Grundlagen
Das individuelle Mobilitätsverhalten in Deutschland befindet sich seit einigen Jahren im Wandel und wird sich in den nächsten Jahren noch weiter wandeln. Die sich daraus entwickelnden, grundlegenden Veränderungen im Mobilitätsverhalten werden durch diverse gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen u.a. der demographische Wandel, wirtschaftliche Herausforderungen sowie gesellschaftliche Veränderungen.

Vordringliches Ziel der Landeshauptstadt Kiel im Rahmen der Revitalisierung des StrandOrt Kiels ist es, gewerblich-industriell zu nutzende Bauflächen zu schaffen, um den Wirtschaftsstandort Kiel langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln. Gleichzeitig befindet sich die Mobilität in einem stetigen Transformationsprozess, so dass eine zukunftsweisende Beantwortung der damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen für das Gelingen und die Akzeptanz des Revitalisierungsprozesses essentiell sind. Es gilt, die Belange der Gewerbetreibenden für die Erreichbarkeit per Straße und Schiene zukünftig aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Belange der Öffentlichkeit durch die Erreichbarkeit des StrandOrt Kiels und des angrenzenden Falckensteiner Strandes durch den MIV, ÖPNV, per Fahrrad und zu Fuß neu zu denken und zu realisieren.

Zielsetzung
Als Grundlage aller Überlegungen im Hinblick auf die Mobilität diente eine Vielzahl von Beschlüssen, die von der Landeshauptstadt Kiel in der Vergangenheit gefasst worden sind. Hierzu zählen u.a.

  • Der Beschluss zur „Klimaschutzstadt Kiel“ (1995)
  • Masterplan 100% Klimaschutz
  • Der Beschluss zum „Climate Emergency“
  • Die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplan für den hochwertigen ÖPNV

Laut des Beschlusses „Masterplan 100% Klimaschutz“ soll bis 2050 in Kiel der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um mindestens 95 % reduziert und der End-Energieverbrauch halbiert werden. Als Weg dorthin wurde im Masterplan 100% Klimaschutz für das Jahr 2050 ein Ziel-Modal Split (nach Wegen) mit den Anteilen: MIV 23% (Motorisierter Individualverkehr), ÖPNV 21% (Öffentlicher Personennahverkehr), Radverkehr 25% und Fußverkehr 31% festgeschrieben. Um dies zu erreichen, bedarf es einer Infrastruktur, die dazu geeignet ist, das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger entsprechend zu ändern. Hierzu müssen alle Stadtteile einen Beitrag leisten. Im Rahmen dessen wurde Gutachterseits nicht bloß der StrandOrt Kiel an sich betrachtet, sondern großräumig auch die Stadtteile Holtenau, Friedrichsort und Schilksee inklusive der bereits heute schon bekannten Entwicklungen (Holtenau-Ost, Boelckestraße, Airpark) mit untersucht und bewertet.Erschließung Fusswege StrandOrt Kiel - Mobilitätskonzept

Ziel ist es daher, eine Infrastruktur zu schaffen, die zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel anregt und die verbindlichen Zielvorgaben im Plangebiet mindestens erreicht. Eines der wesentlichen Planungsziele ist unter anderem die Öffnung der bislang isolierten Bereiche des Stadtteils, deren fußläufige Vernetzung und öffentliche Erschließung sowie die Schaffung einer direkten Erschließung des südlichen Falckensteiner Strands für den Fuß- und Radverkehr. Eine direkte Erreichbarkeit des Strands für den MIV soll hierbei vermieden werden.

Sämtliche Planungen beziehen sich nicht bloß auf den status quo, sondern berücksichtigen auch den Wandel im individuellen Mobilitätsverhalten und die daraus folgenden Anforderungen an die öffentliche Infrastruktur und die zu erwartenden Verkehrsmengen. Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen, die sich anhand von vor Ort durchgeführten Verkehrszählungen an unterschiedlichen Wochentagen und Saisonzeiten, Unternehmensbefragungen und aus der verkehrstechnischen Untersuchung abgeleitete Verkehrsmengenprognosen ergeben, lassen sich gut die Notwendigkeiten für die Zukunft ableiten.ÖPNV Planung StrandOrt Kiel - Mobilitätskonzept

Für die im Plangebiet (zukünftig) ansässigen Unternehmen bietet die Umsetzung des Mobilitätskonzeptes die Chance, ihren Mitarbeiter*innen im Zuge des Betrieblichen Mobilitätsmanagement nachhaltige Mobilität anzubieten und so einen großen Beitrag zur Reduzierung der durch den MIV verursachten, schädlichen Umwelteinwirkungen zu leisten. Durch die geplante Strandanbindung wird die Erreichbarkeit des Strandes durch den ÖPNV und den Radverkehr erleichtert, was in Kombination mit dem Entfall der Parkplätze im Deichweg ebenfalls zur Reduzierung des MIV beitragen wird.

Detaillierte Informationen zum Download:
Mobilitätskonzept (Größe: 9,7 MB)
Rahmenplan (Größe: 27 MB)
Energiekonzept (Größe: 3 MB )