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German-Danish-Innovation startet mit Kick-Off Event und bietet Chancen für den norddeutschen Mittelstand

10. August 2020 - Die neu entstehende Fehmarnbelt-Querung wird den Norden Deutschlands noch enger mit Dänemark verbinden. Dadurch ergeben sich neue logistische Chancen. Doch nicht nur die verkehrlichen Wege sprechen für eine engere Verbindung und Kooperation mit unserem Nachbarland. Dänemark ist heute führend in vielen Bereichen der Digitalisierung und ein starker Partner, wenn es um die Umsetzung innovativer Lösungen geht. Werden Sie Teil des neuen Projekts German-Danish-Innovation, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen vom Zugang zum dänischen Markt, zu Technologien und zum Know-how dänischer Experten profitieren können! Das Projekt startete am 18.06.2020 mit einem virtuellen Kick-off.

Informationen zum Projekt hier herunterladenWeitere Informationen erhalten Sie auf https://german-danish-innovation.eu/de/

Die Zukunft liegt außerhalb unserer Komfortzone. Mit dieser doch eher beunruhigenden Nachricht startet Florian Kondert, CEO der Future Day GmbH, in seine Key-Note. Wir können die Zukunft nicht kontrollieren, das macht uns Angst. Er erklärt weiter, dass wir lieber linear als komplex denken. Lineares Denken ist einfacher und unser Gehirn benötigt weniger Energie dafür. Lineares Denken bedeutet, dass wir – basierend auf heutigen Erfahrungen – Entscheidungen für die Zukunft treffen. Das führt allerdings häufig zu Fehlentscheidungen. Ein Beispiel dafür ist die Aussage von Thomas Watson, Vorstandsvorsitzender von IBM, aus dem Jahr 1943: „Ich glaube, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer.“ Aus heutiger Sicht klingt diese Aussage nach ausgemachtem Schwachsinn, aus damaliger Sicht ist sie völlig logisch: Ein Computer kostete zu der Zeit 6.000.000 US-Dollar, war 27 Tonnen schwer und hatte Ausmaße von 10 mal 17 Metern. Wer hätte darin ein Massenprodukt gesehen? Doch es kam anders und das hat mit Komplexität zu tun: Die Zukunft ist nicht vorhersehbar.

Bei Komplexität denken viele Menschen an kompliziert oder sogar komplizierter als kompliziert, aber Komplexität muss gar nicht kompliziert sein. Als komplexe Systeme werden solche bezeichnet, die aus Elementen bestehen, die miteinander interagieren und sich somit gegenseitig beeinflussen. Aus dieser Interaktion der Elemente entstehen dann auf der Systemebene, ohne dass man dies vorhersagen kann, sogenannte Emergenzen – neue Eigenschaften und Strukturen des Systems. Wichtig dafür, dass etwas Neues entsteht, ist die Interaktion und ein bisschen natürlich auch, wer mit wem interagiert. Wir alle leben in einer komplexen Welt und sind Elemente komplexer Systeme. Wenn wir nicht interagieren, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts passieren oder nichts Gutes. Wir werden von externen Faktoren beeinflusst und reagieren, statt zu agieren. Wenn wir miteinander interagieren, können wir zwar nicht zu 100 Prozent steuern wohin die Reise geht, aber die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Neues entsteht, steigt immens an. Ist das nicht Anreiz genug, die Komfortzone zu verlassen und gemeinsam etwas zu tun? Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, sagte schon Aristoteles.

Seien Sie Teil des komplexen Systems von GDI, vernetzen Sie sich mit anderen Akteuren in der Projektregion und tragen Sie dazu bei, die Interaktion in der Fehmarnbelt-Region zu verstärken! Die Kieler Wirtschaftsförderung unterstützt Sie gemeinsam mit den Projektpartnern auf deutscher und auf dänischer Seite. Knüpfen sie so die richtigen Kontakte und machen Sie Ihr Unternehmen fit für den dänischen Markt. Alle Details zum Projekt erhalten Sie auf https://german-danish-innovation.eu/de/ .

Die anderen Referenten des Kick-Off Events beschreiben in ihren Beiträgen das komplexe System der Fehmarnbelt-Region in all seinen Facetten: Jon Toft-Jensen präsentiert seine Studienergebnisse zu den Schwerpunktbranchen und die wichtigsten wirtschaftlichen Player in der Projektregion. Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer des Technikzentrum Lübeck, stellt die deutschen Projektpartner (die Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi), die Lübecker Wirtschaftsförderung und das TZL) mit ihren Erfahrungen, Kenntnissen und Schwerpunkten vor. Mads Váczy Kragh, Geschäftsführer des Business Hub Zealand, betont die Bedeutung von Innovations-Partnerschaften insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen und plädiert dafür, dass wir uns alle besser kennenlernen. Bisher trennt der Fehmarnbelt die Akteure auf dänischer und deutscher Seite der Projektregion. Der Bau der festen Querung hat begonnen. Das wird den Austausch und die Interaktion in absehbarer Zeit deutlich erleichtern. Freddy Blak vom Regional Council for Zealand betont ebenfalls die Bedeutung des gemeinsamen Tuns: „Zusammen sind wir smarter, stärker und besser“. Daher plädiert er dafür, keine Zeit zu verlieren und die Gespräche zu beginnen. Bernd Jorkisch, Vorstandsvorsitzender des Hansebelt e.V., bezeichnet den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung als größtes Bauprojekt Nordeuropas, das eine Logistikroute von Skandinavien bis zum Mittelmeer ermöglichen wird. Diese Entwicklung bietet Chancen, die wir ergreifen sollten, damit sie nicht von anderen ergriffen wird.

Das Kick-Off Event hat gezeigt: „Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt“ (Florian Kondert), gemeinsam die Chancen zu nutzen, die der Bau der festen Fehmarnbelt-Querung mit sich bringt. Zudem hat die Corona-Krise uns alle in den letzten Monaten bereits ein wenig aus unserer Komfortzone herausgelockt. Wir können nun entscheiden, ob wir zum alten Normal zurückfallen oder den Schwung mitnehmen und gemeinsam die Zukunft der Fehmarnbelt-Region voranbringen wollen. Interaktion ist der Schlüssel für Emergenzen, für neue Eigenschaften und Strukturen dieser komplexen Region, seien Sie dabei und machen Sie mit!

Bei Interesse am oder Fragen zum Projekt melden Sie sich gern bei Dr. Barbara Weig, Innovationsmanagerin unter Tel. 0431.2484-136 oder unter @email.