#1 Erzähl.Mal | von Deinem Jobeinstieg in Kiel
#1 Erzähl.Mal | von Deinem Jobeinstieg in Kiel
16. März 2022 - Interview mit Kim Magnussen
Wir möchten Euch in den kommenden Wochen in unserer Erzähl.Mal – Reihe Einblicke in vielfältige Erfahrungen von Studierenden, Absolvent*innen und Persönlichkeiten aus der Kieler Unternehmenslandschaft geben. Letzte Woche hat Elisabeth aus unserem Kiel.Works-Team mit Jobeinsteigerin Kim gesprochen. Welchen akademischen Hintergrund Kim mitbringt und wie sie ihren Jobeinstieg hier in Kiel erlebt hat, erfahrt Ihr in unserem Interview:
Hej Kim, schön dass du Dir Zeit für ein Gespräch genommen hast. First things first: Wieso, was und wo hast du studiert?
Ich habe an der FH Kiel Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation im Bachelor studiert und aufbauend den Master in Angewandte Kommunikationswissenschaft auch an der FH absolviert. Vorgelagert habe ich noch eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketing & Kommunikation gemacht. Dass ich studieren wollte, war schon immer klar, aber nach der Schule wollte ich erst einmal einen praktischen Eindruck bekommen. Und ehrlicherweise auch erstmal etwas anderes machen, als nur zu lernen. Da bot sich eine Ausbildung an. Für die FH habe ich mich dann entschieden, da für mich weiterhin der praktische Bezug sehr wichtig war.
Wusstest du schon im Studium wie Dein Job später mal aussehen soll?
Ja, und nein. Die FH hat mir bereits verschiedene Einblicke in die Arbeitswelt der Kommunikation gegeben, aber konkret wie mein Job aussehen könnte, wusste ich noch nicht. Wir hatten zwar viele Praxisprojekte, auch als Prüfungsleistungen - die eigentliche Vorbereitung auf den Job habe ich aber eher durch die Werkstudierendentätigkeit in Unternehmen parallel zum Studium erhalten.
Alles klar! Nun zum Standort Kiel! Wieso möchtest du eigentlich in Kiel arbeiten (und leben)? Wolltest du auch mal woanders hin?
Ich habe da so eine familiäre Prägung. Ich komme aus einer Segelfamilie, sodass mir die Nähe zum Wasser sehr viel bedeutet. Ich habe natürlich auch ein bisschen geguckt, was in anderen größeren Städten so gehen könnte, aber eigentlich war das Meer schon immer ein entscheidender Faktor, der bei der Berufsortwahl und Zukunftsplanung mitgespielt hat.
Welche Städte hast du Dir konkret angeschaut? Also, welche Städte standen in direkter Konkurrenz zu Kiel?
Im Kopf hatte ich Kopenhagen und Stockholm, einfach weil ich die Städte wahnsinnig interessant finde. Ich habe aber auch nach Berlin und Hamburg geschaut, da dort viel im Kommunikations- oder Marketingumfeld passiert.
Wie würdest du Hamburg versus Kiel betrachten?
Hamburg ist natürlich größer als Kiel und bietet auf den ersten Blick mehr Möglichkeiten. Wenn ich das Image von Kiel und von Hamburg miteinander vergleiche, spricht vieles für Hamburg, aber für mich war schon immer klar, dass ich am liebsten in Kiel bleiben wollte. Natürlich unter der Voraussetzung, auch einen spannenden Job, der zu mir passt, hier zu finden.
Wie war denn dann die Jobsuche? Und vor allem wann hast du mit der Jobsuche begonnen?
Ich hatte meine Masterarbeit fast fertig, und habe zwei Monate vor Abgabe angefangen konkret zu suchen und mich zu informieren, damit ich dann rechtzeitig zum Abschluss etwas Festes in der Hand habe. Die Jobsuche war leider eher schwierig. Über die gängigen Jobportale in unserem Bereich Das zu finden, was einen irgendwie anspricht bzw. was mich anspricht war wirklich herausfordernd. Wenn man nach Marketing sucht, findet man natürlich wahnsinnig viel, aber wenn man nach PR sucht, schon eher weniger. Es ist schwierig die richtige Plattform für Jobs zu finden. Auf den „standardmäßigen“ Plattformen, wird man eher überflutet, sodass es zeit- und nervenraubend ist das Richtige herauszukristallisieren.
Wo arbeitest du jetzt und was machst du da?
Ich bin inzwischen bei der Kieler Agentur MOVESELL gelandet und arbeite dort als PR und Communication Managerin. In Zusammenarbeit mit dem Team habe ich den Bereich PR aufgebaut und bin nun für die öffentliche Darstellung von MOVESELL verantwortlich.
Wie war Dein Bewerbungsprozess?
Ich habe die Stellenausschreibung auf LinkedIn gesehen und mich dann auf der MOVESELL Website über die Stelle genau informiert. Der sehr persönliche und sympathische Auftritt hat mich ziemlich schnell gefesselt. Und dann dachte ich, okay jetzt geht’s ans Anschreiben, Zeugnis, etc. Überraschenderweise sollte ich mich sowie meine Motivation anhand von fünf kurzen, knackigen Sätzen beschreiben. Und schon war meine Bewerbung abgeschickt. Gerade das Anschreiben habe ich für mich immer als Hürde gesehen. Somit war dieser Bewerbungsteil für mich sehr ansprechend.
Und wie ging der Prozess weiter?
Ich bin zum ersten persönlichen Kennenlernen im Büro eingeladen worden. Vor Ort wurde ich sehr nett begrüßt, mir wurden die modernen Räumlichkeiten gezeigt und ich habe erste Kolleg*innen kennengelernt. Im Gespräch ging es dann vor allem um die PR-Stelle und die Entwicklung von MOVESELL, aber wir haben uns auch über persönliche Themen unterhalten. Ich habe direkt gemerkt, dass dem Team wichtig ist, dass man als Person reinpasst und versteht welche Werte im Unternehmen zählen.
In einem zweiten Schritt hatte ich noch ein weiteres Gespräch mit den beiden Geschäftsführern, um mich auch hier noch einmal vorzustellen und konkret über mögliche Aufgabenbereiche zu sprechen. Und erfreulicherweise kam dann auch schon relativ schnell die Zusage.
Und wie hast du MOVESELL als Arbeitgeber in der öffentlichen Darstellung wahrgenommen?
Für mich war und ist es eine erfrischend junge Darstellung, die dennoch sehr viel Professionalität und Expertise vermittelt. MOVESELL kommuniziert auf den Social-Media-Kanälen über diverse arbeitsrelevante Themen, was mich sehr angesprochen hat. Mir gefällt diese persönliche Art sich und das gesamte Team zu präsentieren sowie Wissen rund um Arbeitsthemen zu vermitteln.
Kannst du jetzt, wo du dort arbeitest, sagen, dass Außen- und Innenbild übereinstimmen?
Auf jeden Fall! MOVESELL ist ein wirklich motiviertes Team. Jede*r ist Expert*in in dem, was er/sie tut und wird individuell nach seinen Stärken eingesetzt. Es gibt ambitionierte Ziele für das Jahr und man merkt richtig den gemeinsamen Ehrgeiz, um diese Ziele zu erreichen.
Du sagtest, dass Du den Bereich Marketing und Kommunikation bei MOVESELL aufbaust. Das klingt einerseits nach viel Vertrauen und andererseits auch nach großer Verantwortung. Wie empfindest Du das?
Ja, einen ganz neuen Bereich aufzubauen ist auf jeden Fall eine Challenge als Berufseinsteigerin. Aber dadurch, dass ich während meiner Ausbildung und parallel zum Studium nebenbei in diesem Feld gearbeitet habe, verfüge ich auch schon über eine gewisse Erfahrung im praxisbezogenen Arbeiten. Insofern ist es jetzt nicht ganz der Wurf ins kalte Wasser.
Welchen Herausforderungen bist Du beim Jobeinstieg noch begegnet?
Mein Jobeinstieg war besonders, da ich nicht vor Ort war. Nach dem Master wollte ich ein wenig Luft holen und den Winter auf Fuerteventura verbringen. Bei MOVESELL hatte ich glücklicherweise die Möglichkeit remote in den Job einzusteigen. Die Herausforderung bestand lediglich darin, sich ausschließlich online abzustimmen. Aber das hat erstaunlich gut funktioniert. MOVESELL hat eine eigene Academy, in der neue Mitarbeitende mithilfe von Videos oder Präsentationen geschult werden. Teamkolleg*innen führen durch verschiedene Themen und kleinere Aufgaben, so dass man optimal vorbereitet starten kann. Bei Fragen kann man sich jederzeit an das Team wenden.
Wie war es für Dich das Team erstmal nur remote kennenzulernen? Konntest Du dich gut integrieren?
Auf jeden Fall. Es gibt zwei Mal die Woche Meetings zur Abstimmung mit dem gesamten Team. Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage fanden diese sowieso online statt, sodass ich von Fuerte genauso gut wie andere dabei sein konnte. In weiteren kleinen Meetings mit den unterschiedlichen Abteilungen konnte ich die einzelnen Kolleg*innen und ihre Zuständigkeiten remote gut kennenlernen.
Zum Abschluss:
Wie würdest Du die Suche nach einem Job als Kieler Absolventin bewerten? Gibt es noch etwas, das Du Jobsuchenden in Kiel mit auf den Weg geben möchtest?
In meinen Augen gibt es einige spannende Unternehmen in Kiel, aber man muss doch intensiv suchen, um diese aufzufinden. Hierfür glaube ich, dass das aktive Vernetzen auf Social- Media-Kanälen und Jobplattformen enorm wichtig ist, um relevante Informationen über Jobs und Unternehmen mitzubekommen. Ausschließlich über die klassischen Stellenportale zu gehen, finde ich schwierig, da die Plattformen nicht gut genug strukturiert sind. Für mich erscheint LinkedIn für die Jobsuche wahnsinnig gut, weil man dort bereits einen guten Eindruck vom Unternehmen bekommt. Als Tipp: Angebote und vor allem auch Veranstaltungen rund um Kiel nutzen, bei denen man Unternehmen kennenlernen und Kontakte knüpfen kann.
Danke für das Interview!