153 neue Unternehmen bringen dem echten Norden 1700 neue Arbeitsplätze

Minister Buchholz und WTSH-Chef Bösche legen Ansiedlungsbilanz 2017 vor

Mit Hilfe der Wirtschaftsförderungsgesell­schaften des Landes und der Kreise haben sich vergangenes Jahr 153 neue Unternehmen in Schleswig-Holstein angesiedelt, die 1715 neue Arbeitsplätze geschaffen haben oder noch schaffen werden. 17 Firmen kommen aus dem Ausland.  Zwölf Prozent der Betriebe gehören zum produzierenden Gewerbe, 26 Prozent zum Handel und 63 Prozent stammen aus dem Dienstleistungssektor.

Wie Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und WTSH-Chef Dr. Bernd Bösche heute (6. Februar) in Kiel mitteilten, blieb die Zahl der Neuan­sied­lungen gegenüber 2016 nahezu identisch, während die Zahl der Arbeitsplätze um 25 Prozent gestiegen ist: 2016 waren 154 Betriebe mit 1374 Arbeitsplätze angeworben worden. Laut Buchholz und Bösche, die die Ansiedlungsbilanz gemeinsam mit Werner Kässens, Chef der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH (KiWi) präsentierten, stehen die Zahlen für Stabilität und Kontinuität.  

„Die Konjunktur ist robust und vor allem unser Mittelstand sorgt für Wachstum, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und Investitionen. Wir arbeiten derzeit daran, die Rahmenbedingungen für Ansiedlungen weiter zu verbessern – unter anderem durch einen beschleunigten Breitband-Ausbau und Investitionen in die Verkehrs-Infrastruktur“, sagte Buchholz.

Erfreulich entwickelt hat sich die Bilanz laut WTSH-Chef Bösche unter anderem bei der Größe der angesiedelten Firmen: „Mit durchschnittlich elf Arbeitsplätzen pro Unternehmen ist gegenüber dem Vorjahr eine leichte Steigerung zu verzeichnen, denn 2016 waren es noch acht Arbeitsplätze pro Betrieb.“ Die Bandbreite bei den Ansiedlungen reiche von der digitalen

Wirtschaft über den Tourismus und die Ernährungswirtschaft bis hin zu erneuerbaren Energien sowie Logistik und maritimer Wirtschaft.

Als herausragend wertete Buchholz das Arbeitsplatz-Plus von 37 Prozent in der digitalen Wirtschaft: Insgesamt siedelten sich 28 Unternehmen mit 134 Arbeitsplätzen an. „Die digitalen Unternehmen sind Innovationstreiber, Impulsgeber und zugleich Multiplikatoren bei der Digitalisierung anderer Wirtschaftsbranchen und insofern bestimmen sie die Entwicklung des gesamten Standortes mit“, so der Minister.

Nach Aussage von KiWi Geschäftsführer Werner Kässens entschieden sich allein für die Landeshauptstadt Kiel insgesamt 13 Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft. Die Bilanz zeige, dass sich aktuell insbesondere junge Unternehmen mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen ansiedeln. „Eine große Rolle bei der Standortwahl spielen die Faktoren Fachkräfte und Innovationskraft“, ist Kässens überzeugt „und genau hier liegen die Stärken des Wirtschaftsstandortes Kiels“.

„Digitalisierung ist ein Innovationstreiber sowohl für Start ups als auch für traditionelle Unternehmen“ so Kässens weiter. Auch die derzeitigen Ansiedlungen aus dem produzierenden Gewerbe lassen erkennen, dass sich die Unternehmen zunächst auf ihre F&E-Aufgaben konzentrieren wollen. Damit legen die Unternehmen die Basis für eine langfristige Wachstumsstrategie in Kiel fest, denn im nächsten Schritt für ihre Produktion benötigen sie weitere Wirtschaftsflächen in Kiel.

Eines der Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft ist die YOMA Solutions GmbH. Der Betrieb wurde 2017 als Start up gegründet und bietet als Cloud-Dienstleister Lösungen für Fuhrparks und Fahrzeugflotten an. Am Standort Norderstedt sollen mittelfristig 20 Arbeitsplätze entstehen.

Vergleichbar positiv sind die Arbeitsplatzeffekte in der Logistik: Während im Vorjahr von drei Betrieben noch 15 Arbeitsplätze geschaffen wurden, waren es vergangenes Jahr 265 Arbeitsplätze die von fünf neu angesiedelten Firmen geschaffen wurden.

Der Höhenflug des Tourismus im Jahr 2017 schlägt sich ebenfalls in der Ansiedlungsbilanz nieder: In dieser Branche schafften 16 neue Unternehmen – vor allem Hotels mit hochwertigen Angeboten – 234 Arbeitsplätze.

So entsteht im Kreis Ostholstein auf Gut Rothensande, besser bekannt als „Immenhof“, ein ganzjährig geöffnetes, hochwertiges Ferienresort. Mittelfristig sollen hier mindestens 50 Arbeitsplätze entstehen. Die Eröffnung erfolgt in 2019. Das Projekt wird im Rahmen der einzelbetrieblichen Investitionsförderung mit 1,19 Millionen Euro aus dem Landesprogramm Wirtschaft (LPW) gefördert. „Dieses Ansiedlungsprojekt zeigt, wie die unterschiedlichen Aspekte der Wirtschaftsförderung sich ergänzen: gezielte Beratung der WTSH, Förderung durch die Investitionsbank und beides auf fachlicher Basis der Tourismusstrategie“, sagte Buchholz.

Im Bereich der erneuerbaren Energien blieb die Anzahl mit acht Unternehmen, die sich für den echten Norden entschieden, gegenüber 2016 identisch. Als Beispiel nannten Bösche und Buchholz die „EnspireMe GmbH“. In dem Unternehmen haben sich das niederländische Energieunternehmen Eneco und der japanische Mischkonzern Mitsubishi Corporation für den Bau von Lithium-Ionen-Batteriespeichern zusammengeschlossen. Die Firma wird in Jadelund (Kreis Schleswig-Flensburg), in unmittelbarer Nähe zum Windpark, ein Batteriespeichersystem mit einer Leistung von 48 Megawatt und einer Speicherkapazität von über 50 Megawattstunden errichten.

Die Anzahl neu angesiedelter ausländischer Unternehmen blieb mit 17 (Vorjahr: 16) nahezu identisch, während die Zahl der Arbeitsplätze (Vorjahr 118) auf 158 angestiegen ist. Neun Unternehmen kommen aus China, drei aus Dänemark, jeweils zwei aus Schweden und Japan und eines aus Finnland. Damit haben im vergangenen Jahr insgesamt sechs Unternehmen aus Skandinavien verstärktes Interesse an Schleswig-Holstein gezeigt. Buchholz: „Diese Entwicklung werden wir aufnehmen und gemeinsam mit Hamburg die deutsch-skandinavischen Wirtschaftsbeziehungen ausbauen. Oberstes Ziel dabei ist natürlich, weitere Ansiedlungen aus Skandinavien im echten Norden zu realisieren.“ Nach den Worten von Bösche ist China seit 2012 einer der Top Investoren in Deutschland  und spielte letztes Jahr auch in Schleswig-Holstein die größte Rolle: „Diese Entwicklung belegt, dass sich Schleswig-Holstein im Wettbewerb um ausländische Ansiedlungen auch im vergangenen Jahr erfolgreich positioniert hat.“

 

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