Unterschiedliche Blickwinkel: »Das Krankenhaus der Zukunft«

Im Rahmen der Reihe "Wertschöpfung Gesundheit" drehte sich bei der zweiten Veranstaltung alles um das "Krankenhaus der Zukunft". Nachdem die Auftaktveranstaltung in 2014 das Thema Medical Design beleuchtete, stellten wir uns dieses Mal den Fragen, welche Aspekte machen ein Krankenhaus zukunftsfähig? Und wie können Innovationen aus der Medizintechnik diese unterstützen?

Mit dem Thema "Das Krankenhaus der Zukunft« beschäftigen sich seit einiger Zeit nicht nur die Krankenhäuser bundesweit sondern auch die Medizintechniker. Die Hälfte der deutschen Kliniken schreibt rote Zahlen, vielen droht das Aus. Nur wenigen gelingt der Spagat zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit. Das Problem: Der Fortschritt der Medizintechnik ist rasant. Alle fünf Jahre verdoppelt sich das medizinische Wissen. Das Resultat: Die Hälfte aller medizinischen Produkte müssen erneuert werden. Ein ungeheurer Kostendruck für die Krankenhäuser, zumal die Budgets immer kleiner werden. Wer dem steigenden Druck im Gesundheitswesen standhalten will, muss neue Wege gehen. Medizinisches Hightech, digitales Datenmanagement, ausgefeilte Logistik sind beim Krankenhaus 2.0 unabdingbar.

Alle drei Referenten veranschaulichten aus verschiedenen Perspektiven dieses Thema. So stellte der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Prof. Dr. Jens Scholz den Masterplan des UKSH vor. Allein die Kosten für Planung, Neubau und Sanierung von den UKSH-Immobilien betragen rund 520 Millionen Euro. Das Gesamtprojekt weist über eine Vertragslaufzeit von 30 Jahren ein Vertragsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro aus und beinhaltet den anschließenden Betrieb und die laufende Instandsetzung der Immobilien. Die Umsetzung des Masterplans soll die zukünftige Krankversorgung der Menschen in Schleswig-Holstein sichern sowie die Innovationskraft von Forschung und Lehre stärken.

Durch die Technikbrille schilderte Sibylle Keßler von der Philips GmbH, wie die Menschen in dem Krankenhaus der Zukunft versorgt werden. Philips hat seine  Unternehmensstrategie darauf ausgerichtet, den gesamten Carecycle: Prävention, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation, bis hin zur Überwachung zu Hause zu betrachten. Diesen Zyklus stellte Keßler, mit dem Schwerpunkt Innovationen in der Gerätetechnologie und  neuen Cloud basierten IT Plattformen vor. Abgerundet wurde diese Präsentation mit Designstudien zukünftiger Intensivstationen, Untersuchungsräumen und Veränderten Arbeitsbedingungen, bzw. Änderungen der individuellen Arbeitsplätze.

Der dritte Referent Dr. Lothar Spies von der Hamburger jung diagnostics GmbH bietet mit seinem Unternehmen computergestützte Analysen von medizinischen Bilddaten für die klinische Routineversorgung an. Die Firma hat als weltweit erstes Unternehmen eine bildbasierte Alzheimer-Risikodiagnostik (ARDX) entwickelt, als Medizinprodukt zugelassen und 2009 in den Markt eingeführt. Die ARDX eignet sich als ein niedrigschwelliges Angebot zur Abklärung von Gedächtnisstörungen. Durch die zentralisierte Bildaus-wertung hat jung diagnostics einen neuen Standard im Bereich der quantitativen Neurobildgebung gesetzt und kann so eine objektive und hohe Qualität der Analysen garantieren. Mit seinem Vortrag zeigte er, wie eine durch eine Telemedizinplattform ermöglichte sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Hausärzten und Klinikfachärzten zur Verbesserung der Demenzversorgung in der Routine führen kann.

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung, dem wachsenden Bewusstsein für den Wert der Gesundheit sowie der fortschreitenden technologischen Entwicklung ergeben sich für die Branche der Gesundheits-wirtschaft wertvolle Potentiale. Die von der KiWi GmbH und der Life Science Nord Management GmbH gemeinsam ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe »Wertschöpfung Gesundheit« betrachtet aus verschiedensten Perspektiven Zukunftsthemen, Innovationen und aktuelle Entwicklungen. Gleichzeitig bietet dieses Format den vielfältigen Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft eine Plattform, um die Vernetzung und den Wissenstransfer am Standort zu fördern.

 

Präsentationen der Veranstaltung:

UKSH der Zukunft
Prof. Dr. med. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender UKSH

Neuartige Telemedizin-Plattform zur flächendeckenden leitliniengerechten Versorgung von Menschen mit beginnender Demenz in der Metropolregion Hamburg
Dr. Lothar Spies, JDX

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