Planungsdialog: Kooperation statt Konkurrenz

Gewerbeflächen gemeinsam entwickeln und so die KielRegion als Wirtschaftsstandort stärken – das ist das Ziel des Planungsdialogs. Alle vier Wochen kommen die Planer/-innen und die Wirtschaftsförder/-innen der Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde, der Landeshauptstadt Kiel sowie der Stadt Neumünster zusammen. Somit deckt der Planungsdialog die Gebietskulisse des Planungsraums II der Landesplanung ab.

Das kleine 1*1 des Planungsdialogs

In den sechs Jahren seit der Gründung des Planungsdialogs ist viel passiert: „Zu Beginn der Zusammenarbeit kannten die Beteiligten untereinander noch nicht einmal die Telefonnummern und heute sitzen wir jeden Monat gemeinsam an einem Tisch und arbeiten zusammen“, erklärt Steffen Volk von der KiWi, der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH, der den Planungsdialog seit zwei Jahren leitet. Was den Planungsdialog so besonders macht, ist zum einen die Zusammenarbeit von Regionalplanung und Wirtschaftsförderung. Zum anderen ist es die Zusammenarbeit über Gebietsgrenzen hinaus. Sich abzustimmen und gemeinsam an der Entwicklung von für die Region bedeutsamen Gewerbestandorten zu arbeiten, stärkt die Vernetzung und den Austausch in der Region. „Wir haben im Planungsdialog eine tolle Vertrauensbasis, die nicht an administrativen Gebietsgrenzen haltmacht. Diese Vertrauensbasis und die Zusammenarbeit in dieser Kombination sind einzigartig“, so Steffen Volk.

Vom Entwicklungskonzept zum Monitoring

Der erste große Erfolg der interkommunalen Zusammenarbeit war die Erarbeitung und Präsentation des gemeinsamen Gewerbeflächenentwicklungskonzeptes der Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde sowie der Landeshauptstadt Kiel und der Stadt Neumünster im Jahr 2015.

Dafür hatten die Regionalplanungen und Wirtschaftsförderungen der Region dieinsgesamt 117vorhandenen und geplanten Gewerbeflächen im Planungsraum II erfasst, untersucht und bewertet. Die zukünftigen Flächenbedarfe wurden eingeschätzt, die Ansprüche der Wirtschaft an Flächen erfasst und in einem Flächenkonzept festgehalten.

Das Gewerbeflächenentwicklungskonzept bildet die Grundlage für die gemeinsame Arbeit und für die abgestimmte Flächenentwicklung in der KielRegion und in Neumünster. Seitdem widmet sich der Planungsdialog vor allem dem Gewerbeflächenmonitoring, also der stetigen Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung und Nutzung von für die Region bedeutsamen Gewerbegebieten. Als regionalbedeutsames Gewerbegebiet hat der Planungsdialog Flächen definiert, die eine Mindestgröße von 5 ha verfügbare Fläche haben. Zudem muss ein politischer Beschluss der Gemeinde zur Flächenentwicklung vorliegen und die Einschätzung des Planungsdialogs entsprechend positiv sein.

Chancen der Digitalisierung ergreifen: Design the process

Um die Chancen der Digitalisierung auch in der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen besser ausschöpfen zu können, ist im Planungsdialog das Projekt „Design the process“ entstanden. Das Projekt trägt den erklärenden Untertitel „Digitale Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Ausgabe von Gewerbeflächendaten im Planungsraum II“. Ziel des Projektes ist es, den Prozess des regionalen Gewerbeflächenmonitorings von der Datenerfassung bis hin zur Auswertung zu digitalisieren und somit zu vereinfachen. Nun gilt es, die bisher gewonnenen Erkenntnisse zu verifizieren, zu konkretisieren, zu erweitern und in eine sichere Datenbank zu überführen. Das Gewerbeflächenmonitoring soll sich so verstetigen und zugänglich für die Kommunen sein, um diese zukünftig intensiver an den Entwicklungsfragen und dem Prozess zu beteiligen.

Die Förderung: Regionalbudget KielRegion

Das Projekt „Design the process“ erhält eine Förderung von insgesamt 77.000 Euro über drei Jahre aus dem Regionalbudget KielRegion. Mit diesem Regionalbudget unterstützt die KielRegion regionale Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen Kooperation. Dabei geht es um die Mobilisierung und Stärkung regionaler Wachstumspotentiale, die Verstärkung von Maßnahmen des Regionalmarketings oder die Verbesserung der Fachkräfteversorgung. Ziel des Regionalbudgets ist es, möglichst viele unterschiedliche regionale Akteure in die Entwicklung und Stärkung der KielRegion einzubinden sowie gute Projektideen auf regionaler Ebene in die Umsetzung zu bringen.

Quelle: KielRegion