Deutsche Post verlagert Paketzentrum nach Kiel-Wellsee

Umzug ermöglicht Entstehung eines neuen urbanen Quartiers auf ehemaligem Postfuhrhof-Gelände an der Werftstraße in Kiel Gaarden

 

Die Deutsche Post verlagert ihre Aktivitäten zur Paketverteilung im kommenden Jahr nach Kiel-Wellsee. Anfang des Jahres 2020 soll mit der Bebauung einer 15.000qm großen Fläche in der Edisonstraße 3 begonnen werden, die die Kieler Wirtschaftsförderung an eine Tochtergesellschaft des Deutsche-Post-Konzerns verkauft hat. Die Inbetriebnahme des Paketzentrums ist für das vierte Quartal 2020 geplant.

Der Wegzug des Postfuhrhofs aus der Werftstraße im Stadtteil Gaarden ermöglicht dort die Entstehung eines neuen urbanen Quartiers, das künftig die Innenstadt und die Hörn im Westen mit dem Kieler Stadtteil Gaarden im Osten verbindet. „Das Areal zwischen der Kieler Innenstadt und dem Stadtteil Gaarden kann in Zukunft städtebaulich optimal genutzt werden“, sagt Einar Rubin, Prokurist der Kieler Wirtschaftsförderung. „Hier kann jetzt ein lebendiges Quartier entstehen – mit Wohnbauten, Gewerbeeinheiten und Grünflächen für die Aufenthaltsqualität. Die KiWi hat im gesamtstädtischen Interesse das Verlagerungsvorhaben der Post mit der genannten Zielsetzung gern ermöglicht.“

Die Deutsche Post war 2017 mit dem Wunsch zur räumlichen Veränderung und dem Kauf einer Fläche innerhalb der Kieler Stadtgrenzen auf die Kieler Wirtschaftsförderung zugekommen. Dabei musste das neue Areal in Größe und Grundstückszuschnitt wegen des geplanten Neubaus einer Halle für eine neue Paketsortieranlage bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Auch die Lage innerhalb der Kieler Stadtgrenzen mit Nähe zur Innenstadt war Bedingungen für einen Umzug, um die Erreichbarkeit aller Stadtgebiete mit dem „Streetscooter“ – dem Elektrolieferwagen der Deutschen Post – sicherstellen zu können.

Mit dem Verkauf einer eigenen Fläche hat die Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi) der Deutschen Post jetzt den Umzug auf ein Gelände ermöglicht, das diese Voraussetzungen erfüllt. Gleichzeitig ermöglicht die KiWi der Landeshauptstadt Kiel die Umsetzung der formulierten Zielsetzung, die innerstädtischen Flächen in der Werftstraße für die Entwicklung eines urbanen Quartiers freizumachen.

Etwa 650 Wohneinheiten werden auf dem 4,5 ha großen Areal an der Werftstraße entstehen. Dreißig Prozent davon im sozialen Wohnungsbau. Geplant ist eine Mischnutzung mit einem hohen Wohn- und einem geringen Gewerbeanteil. Sechs Stadtplanungsbüros hatten Anfang Mai ihre Entwürfe für die Bebauung des Standorts einer Fachjury vorgestellt – auch Bürger hatten die Chance, Fragen zu stellen und sich an der Diskussion zu beteiligen. Vier der Entwürfe kamen in die engere Auswahl. Eine abschließende Entscheidung zum Siegerentwurf für die Bebauung des neuen Quartiers wird am 24. Juni bei der nicht-öffentlichen Sitzung des eigens hierfür eingerichteten Preisgerichts getroffen.