Wertschöpfung Gesundheit

Aktuelle Themen und hochkarätige Referenten zeichneten die Veranstaltung der KiWi GmbH am gestrigen Montag aus. Bei herrlich sommerlichen Wetter konnte Werner Kässens, Geschäftsführer der KiWi GmbH, 70 interessierte Gäste zur Veranstaltung begrüßen. Ein klares Signal für die Aktualität der Gesundheitsversorgung im digitalen Zeitalter.

Gemeinsam mit den Partnern der DiWiSH, der Life Science Nord und der Gesundheitswirtschaft Hamburg wurde ein anspruchsvolles Programm angesichts der Herausforderungen zur erfolgreichen Vermarktung telemedizinischer Produkte im 1. und 2. Gesundheitsmarkt geboten.

Sechs Referenten erläuterten in ihren Vorträgen kompetent und differenziert die Aspekte zum Wachstumsmarkt Mobile Health.

Dr. Volker Fitzner von PricewaterhouseCoopers zeigte in seinem Vortrag Wachstumsmarkt Gesundheitswirtschaft - mHealth die Herausforderungen für das Gesundheitswesen, mögliche Kostenersparnisse und Effizienzen am Beispiel der vergleichenden Studie "Berlin - Brandenburg" auf. Spannende Frage: Macht Big Data die Menschen gesünder?

Jörg Pechau von der I.C.N.H. GmbH Kiel führte in seinem Vortrag Umsetzungsmöglichkeiten für mobile Endgeräte aus, wie umfangreich und qualitativ hochwertig die inliegenden Funktionen der heutigen Smartphone sind, egal ob Kamera, Beschleunigungsmesser, GPS etc.. Ergänzende Peripherie-Geräte finden ihren sinnvollen Einsatz im E-Health Bereich: Die Messung von Blutzuckerwerten ist hier nur ein Beispiel.

Die Patchie - App, eine Kindertherapie-App für an Mukoviszidose erkrankte Kinder und Jugendliche, stellte Marc Kamps von Patchie Birds and Trees aus Hamburg vor. Ursprünglich aus der Games Industrie kommend, entwickelte er die Patchie-App aufgrund der Erkrankung seines Sohnes. Die App hat bereits den Medical App Award von Life Science Nord gewonnen und wird individuell auf den jeweiligen kleinen Patienten abgestimmt (Therapieplan).

Zu Datensicherheit und Datenschutz bei Medical Apps referierte Prof. Dr. Christoph Bauer, Gründer der ePrivacy GmbH, Hamburg. Er betreibt datenschutzrechtliche Zertifizierungen für digitalen Produkte und Unternehmen, datenschutzrechtliche Beratung und ist akkreditierter Datenschutz-Gutachter beim Landesdatenschutzzentrum Kiel. Sein Hinweis: Apps fangen oft D
aten ab, die für den Betrieb der App nicht benötigt werden. Selbst Benutzernamen und Passwörter können ausgelesen werden und auch das mögliche highjacking einer E-Mail-Adresse war Thema.

Arztpraxen und deren häufig fehlende unternehmerische Ausrichtung bewegten André Bernert von MMP - Medical Management Partner aus Kiel zum Schritt in die Selbstständigkeit. Mobile Lösungen im Praxismanagement so sein Vortrag, der effiziente Veränderungen hin zu mehr Patientenorientierung, Lern- und Führungsseminare, aber auch Inhalte zu Marketing, Controlling oder Buchhaltung darstellte.

Geschäftsmodelle für den 2. Gesundheitsmarkt erläuterte Matthias Steffen, Leiter des Arbeitskreises Mobile des Life Science Nord e.V.. Sein Stichwort lautete Deep Learning, ausgerichtet an den neurologischen Strukturen des menschlichen Gehirns, könnte den Health-Care-Sektor revolutionieren, für die so aufgebauten Apps werden nur geringe medizinische Kenntnisse benötigt. In Deutschland allerdings gibt es kaum Investoren, die in die Entwicklung dieser Apps investieren. Das Venture Capital liegt in den USA.

An die Vorträge schloss sich eine rege Diskussion an und die Nachfragen ließen auf gut informierte Gäste schließen - Kenner der Thematik. Das anschließende Buffet lud zum Netzwerken bei guten Gesprächen ein.

Eine Branche auf Wachstumskurs:
Die Gesundheitswirtschaft zeichnet sich in Kiel insbesondere durch ihre branchen- und fachbereichsübergreifende sowie überregionalen Zusammenarbeit aus und ist in den verschiedenen Branchen-Clustern des Landes Schleswig-Holstein verankert. Kieler Akteure sind beispielsweise in dem Cluster Life Science, das der Gesundheitswirtschaft zum Teil als Vorleistungs- und Zulieferungsindustrie dient, aktiv.

Kieler Unternehmen und Institutionen im Gesundheitsbereich:
Insgesamt werden etwa 940 Organisationen mit 19.500 Beschäftigten der Gesundheitswirtschaft in Kiel zugeordnet, dies sind rund 18% der sozialversicherungs-pflichtigen Beschäftigten in Kiel. Davon sind 27 eigenständige Unternehmen, mit rund 1.600 Beschäftigen in den Bereichen Pharmazeutische Industrie, Medizin und Gerontologie, rote Biotechnologie und gesundheitswissenschaftlich relevante IT am Standort ansässig. Für Unternehmen der digitalen (Gesundheits-) Wirtschaft bieten sich in Kiel erhebliche Entwicklungs- und Wachstumschancen.

 

Präsentationen der Veranstaltung:

Wachstumsmarkt Gesundheitswirtschaft
Dr. Volker Fitzner, PricewaterhouseCoopers

Möglichkeiten mobiler Endgeräte
Jörg Pechau, I.C.N.H. GmbH Kiel

Kindertherapie-App für an Mukoviszidose erkrankte Kinder und Jugendliche
Marc Kamps, Patchie Birds and Trees

Datensicherheit und Datenschutz bei Medical Apps
Prof. Dr. Christoph Bauer, ePrivacy GmbH

Geschäftsmodelle für den 2. Gesundheitsmarkt
Matthias Steffen, Leiter des Arbeitskreises Mobile des Life Science Nord e.V.

 

Mobile Lösungen im Praxismanagement
André Bernert, MMP - Medical Management Partner, Kiel

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Weitere Informationen:

Teilnehmerliste vom 06. Juni 2016

 

Verantwortlich für diese Pressemeldung:
Tatjana Zahnow, Standortmarketing & Unternehmenskommunikation, KiWi GmbH, 
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